Zielsetzung: Der Einsatz von Colchicin zur Vorbeugung akuter Gichtschübe bei Beginn einer Allopurinol-Therapie ist weit verbreitet, obwohl der Nutzen nicht belegt ist. Wir untersuchten, ob die Verabreichung von Colchicin während der Einleitung einer Allopurinol-Therapie bei chronischer Gichtarthritis die Häufigkeit und/oder den Schweregrad eines akuten Gichtanfalls reduziert.
Methoden: In einer randomisierten, prospektiven, doppelblinden, placebokontrollierten Studie wurden Patienten, die Allopurinol zur Behandlung von kristalliner chronischer Gichtarthritis erhielten, randomisiert und erhielten entweder Colchicin 0,6 mg po bid oder Placebo. Die Probanden wurden auf Anzeichen eines akuten Gichtanfalls hin beobachtet und blieben über das Erreichen einer Serumuratkonzentration < 6,5 mg/dl hinaus 3 Monate lang auf dem Studienmedikament. Die Behandlungsarme wurden hinsichtlich der Häufigkeit der Schübe, der Wahrscheinlichkeit eines oder mehrerer Schübe, der Schwere der Schübe auf der visuellen Analogskala (VAS) und der Dauer der Schübe in Tagen analysiert.
Schlussfolgerung: Die Colchicin-Prophylaxe während der Allopurinol-Behandlung der chronischen Gichtarthritis reduziert die Häufigkeit und den Schweregrad akuter Schübe und verringert die Wahrscheinlichkeit eines erneuten Schubs. Die Behandlung von Patienten mit Colchicin während der Einleitung einer Allopurinol-Therapie für 6 Monate wird durch unsere Daten unterstützt.