Die Verbindung ist weiß, obwohl Proben wegen der Anwesenheit von Kupfer(II)-Verunreinigungen oft gefärbt sind. Das Kupfer(I)-Ion oxidiert auch leicht an der Luft. Es wird üblicherweise durch Reduktion von Kupfersalzen mit Sulfit in Gegenwart von Bromid hergestellt. Bei der Reduktion von Kupfer(II)-bromid mit Sulfit erhält man beispielsweise Kupfer(I)-bromid und Bromwasserstoff:
2 CuBr2 + H2O + SO32- → 2 CuBr + SO42- + 2 HBr
CuBr ist in den meisten Lösungsmitteln aufgrund seiner polymeren Struktur unlöslich, die vier koordinierte, tetraedrische Cu-Zentren aufweist, die durch Bromidliganden miteinander verbunden sind (ZnS-Struktur). Bei der Behandlung mit Lewis-Basen wandelt sich CuBr in molekulare Addukte um. Mit Dimethylsulfid bildet sich beispielsweise der farblose Komplex:
CuBr + S(CH3)2 → CuBr(S(CH3)2)
In diesem Koordinationskomplex ist das Kupfer zweifach koordiniert und hat eine lineare Geometrie. Andere weiche Liganden liefern verwandte Komplexe. So ergibt z. B. Triphenylphosphin CuBr(P(C6H5)3), obwohl diese Spezies eine komplexere Struktur aufweist. thermische Anregung von Kupfer(I)-bromiddampf führt zu einer blauvioletten Emission, die stärker gesättigt ist als die bekannte Kupfer(I)-chlorid-Emission. Kupfer(I)-bromid ist daher ein vorteilhafter Emitter in pyrotechnischen Flammen.