Ätiologie
Konjunktivale epitheliale Einschlusszysten, die Epithel- und Keratintrümmer enthalten, manchmal mit sekundärer Verkalkung
Prädisponierende Faktoren
Häufig, besonders im Alter von über 50 Jahren (die Prävalenz in der ambulanten Ophthalmologie wird mit ca. 40 % angegeben)
Chronische Bindehautentzündung (jede Ursache, einschließlich des Tragens von Kontaktlinsen)
Ansammlung von Lipid unter der Bindehaut, z.g. Konkremente, die sich um ein altes Chalazion gruppieren
Symptome von Konkrementen (konjunktivale Lithiasis)
In der Regel keine
Können durch das Epithel erodieren
- Fremdkörpergefühl
Anzeichen von Konkrementen (konjunktivale Lithiasis)
Kleine weiß/gelb-weiße Körper mit deutlichen Rändern in der tarsalen (oberen oder unteren) Bindehaut
Einzelne oder mehrere
Gemeinsam <1mm Durchm, manchmal bis zu 3 mm
- Scheinen größer zu sein, wenn sie zusammenfließen
Gewöhnlich unauffällig, können aber erhöht sein, wenn sie groß sind
Differenzialdiagnose
Konjunktivale Retentionszysten
- Dünnwandige Zysten mit klarer oder durchscheinender Flüssigkeit
Follikel
- fokale lymphoide Hyperplasie
Behandlung von Konkrementen (Bindehautlithiasis) durch Optometristen
Praktiker sollten ihre Grenzen erkennen und gegebenenfalls weiteren Rat einholen oder den Patienten an andere Stellen überweisen
GRADE* Evidenzgrad und Empfehlungsstärke beziehen sich immer auf die unmittelbar darüber stehende(n) Aussage(n)
Nicht pharmakologisch
Behandlung selten erforderlich
Künstliche Tränen und gleitfähige Salben (Tropfen zur Anwendung während des Tages, nicht medikamentöse Salbe zur Anwendung vor dem Schlafengehen)
(GRADE*: Evidenzgrad = niedrig, Empfehlungsstärke = stark)
NB Patienten, die eine Langzeitmedikation erhalten, können Überempfindlichkeitsreaktionen entwickeln, die auf die Wirkstoffe oder auf Konservierungssysteme zurückzuführen sein können (siehe Leitlinie zum klinischen Management von Conjunctivitis Medicamentosa). Sie sollten auf unkonservierte Präparate umgestellt werden
Eingewachsene Konkremente, die zu Irritationen führen, können an der Spaltlampe entfernt werden
- Topisches Anästhetikum
- mit steriler Injektionsnadel herausziehen
- auf Fingerdruck auf das Lid sollte eine Blutung schnell reagieren
- (N.B. vorher prüfen, dass der Patient keine Blutungsstörung hat und kein Aspirin oder gerinnungshemmende Mittel einnimmt)
- Topisches Antibiotikum als Prophylaxe in Betracht ziehen, wenn eine Infektion wahrscheinlich erscheint (z. B. gutt. oder oc. Chloramphenicol)
(GRADE*: Evidenzgrad = niedrig, Empfehlungsstärke = schwach)
Pharmakologisch
Keine spezifische medikamentöse Behandlung verfügbar
Topisches Anästhetikum und Antibiotikum für kleinere Eingriffe wie oben
(GRADE*: Evidenzgrad = niedrig, Empfehlungsstärke = schwach)
Behandlungskategorie
B3: Behandlung bis zur Auflösung
Möglicherweise Behandlung durch Augenarzt
Normalerweise nicht erforderlich
Evidenzbasis
*GRADE: Grading of Recommendations Assessment, Development and Evaluation (www.gradingworkinggroup.org)
Quellen der Evidenz
Haicl P, Janková H. Prevalence of conjunctival concretions. Cesk Slov Oftalmol. 2005;61(4):260-4
Kulshrestha MK, Thaller VT. Prevalence of conjunctival concretions. Eye (Lond). 1995;9(6):797-8
Zusammenfassung
Konkremente sind kleine weiße oder gelbliche Punkte, die in der Regel einen Durchmesser von weniger als 1 mm haben und häufig an den Unterseiten der Augenlider zu sehen sind. Sie enthalten Zelltrümmer und Kalzium. Sie können das Ergebnis einer früheren Entzündung sein. Gelegentlich verursachen sie Reizungen oder das Gefühl, dass sich etwas im Auge befindet.
Wenn Konkremente Symptome verursachen, kann der Augenarzt anbieten, sie zu entfernen. Nachdem die Augenoberfläche mit einem Betäubungstropfen betäubt wurde, können die Konkremente in der Regel mit der Spitze einer Injektionsnadel herausgezogen werden. In seltenen Fällen können auch antibiotische Tropfen verschrieben werden.
In solchen Fällen ist eine Überweisung zum Augenarzt in der Regel nicht erforderlich.