Hintergrund: Das Hämorrhoiden-Laserverfahren ist ein neues Laserverfahren zur ambulanten Behandlung von Hämorrhoiden, bei dem der den Hämorrhoidalplexus versorgende arterielle Hämorrhoidalfluss durch eine Doppler-gesteuerte Laserkoagulation gestoppt wird.

Zielsetzung: Unser Ziel war es, das Hämorrhoiden-Laserverfahren mit der Gummibandligatur zur ambulanten Behandlung von symptomatischen Hämorrhoiden mit moderatem Schleimhautprolaps zu vergleichen.

Design: Es handelte sich um eine randomisierte kontrollierte Studie mit ausgewogener Zuteilung zum Hämorrhoiden-Laserverfahren oder zur Gummibandligatur, mit Stratifizierung nach Studienzentrum.

Setting: Diese Studie wurde an 2 Lehrkrankenhäusern in Italien durchgeführt.

Patienten: Patienten mit symptomatischen Hämorrhoiden des Grades II oder III mit minimalem Schleimhautvorfall kamen für die Studie in Frage.

Eingriffe: Bei der Hämorrhoidenlaser-Operation wurde eine Doppler-Sonde durch ein spezielles Einweg-Proktoskop in den Analkanal eingeführt, um die Endäste der oberen Hämorrhoidalarterien etwa 3 cm oberhalb der Dentatlinie zu identifizieren. Durch das Proktoskop wurden fünf gepulste Laserschüsse auf jede identifizierte Arterie abgegeben, um die Endäste zu verschließen. Der Vorgang wurde für jede Arterie durch Drehen des Proktoskops im Uhrzeigersinn wiederholt. Das Fehlen eines Dopplersignals nach der Behandlung bestätigte die arterielle Koagulation. Bei der Gummibandligatur wurden Gummibänder an der Basis der linken lateralen, rechten anterioren und rechten posterioren Hämorrhoiden angebracht. Für beide Techniken wurde keine Anästhesie verabreicht.

Hauptergebnisparameter: Operationszeit, Komplikationen, postoperative Schmerzen (visuelle Analogskala), postoperative Verschlechterung der Hämorrhoiden, Abklingen der Symptome und Lebensqualität wurden bewertet.

Ergebnisse: Insgesamt 60 Patienten (35 Frauen, 25 Männer; Durchschnittsalter 46 Jahre) nahmen an der Studie teil und wurden ausgewertet. Es wurden keine signifikanten Unterschiede zwischen der Gummibandligatur und dem Hämorrhoidenlaserverfahren hinsichtlich der Operationszeit oder der intraoperativen Morbidität festgestellt. Der mittlere postoperative Schmerzwert betrug 2,9 (Bereich 1-5) bei der Gummibandligatur gegenüber 1,1 (Bereich 0-2) beim Hämorrhoidenlaserverfahren (P < .001). Nach 6 Monaten waren die Symptome bei 16 Patienten (53 %) mit der Ligatur gegenüber 27 (90 %) mit dem Hämorrhoidenlaser-Verfahren verschwunden (P < .001), und die Hämorrhoiden waren bei 12 Patienten (40 %) mit der Ligatur gegenüber 24 (80 %) mit dem Hämorrhoidenlaser-Verfahren um mindestens einen Grad zurückgegangen (P < .001). Die Lebensqualität war in der Hämorrhoiden-Laser-Gruppe signifikant höher (P = .002).

Einschränkungen: Die Nachbeobachtungszeit war nicht länger als 1 Jahr (Median, 6 Monate).

Schlussfolgerungen: Trotz höherer Kosten war die Hämorrhoiden-Lasertechnik bei Patienten mit Hämorrhoiden des Grades II oder III mit unvollständigem Schleimhautvorfall wirksamer als die Gummibandligatur zur Verringerung der postoperativen Schmerzen, zur Behebung der Symptome und zur Verbesserung der Lebensqualität.

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