Ursprünglicher Herausgeber – Gayatri Jadav Upadhyay
Mitwirkende – Gayatri Jadav Upadhyay, Evan Thomas, Ajay Upadhyay, Kim Jackson und Claire Knott
Beschreibung
Es war James Cyriax, der zusammen mit anderen Autoren die Idee der Abtastuntersuchung entwickelte. Von ihm stammen die Konzepte des „kontraktilen“ und „trägen“ Gewebes, des „Endgefühls“ und der „Kapselmuster“, was wesentlich zur Entwicklung einer umfassenden und systematischen körperlichen Untersuchung der beweglichen Teile des Körpers beitrug.
Gemeinsam gesprochen gibt es zwei Bewegungsmuster, die bei der Interpretation der Gelenkbewegung verwendet werden:
- Ein kapsuläres Bewegungsmuster ist eine Einschränkung von Schmerz und Bewegung in einem gelenkspezifischen Verhältnis, das gewöhnlich bei Arthrose oder nach längerer Ruhigstellung vorhanden ist.
- Ein nichtkapsuläres Restriktionsmuster ist eine Einschränkung eines Gelenks in einem anderen als dem kapsulären Muster und kann entweder auf das Vorhandensein einer Störung, einer Einschränkung eines Teils der Gelenkkapsel oder einer extraartikulären Läsion hinweisen, die die Gelenkbewegung behindert.
Kapsuläres Muster
Wie wird das kapsuläre Muster untersucht? Bei passiver Bewegung muss ein vollständiges ROM in alle möglichen Richtungen durchgeführt werden. Eine Bewegung in der Mitte der Strecke wird keine potenziellen Befunde hervorrufen. Bei der Beurteilung des Endgefühls muss der Untersucher auf das Muster der Einschränkung oder Restriktion achten.
Nach Dutton beruhen die Kapselmuster auf klinischen Befunden und nicht auf Forschungsergebnissen; vielleicht sind die Kapselmuster deshalb unterschiedlich oder inkonsistent.
Wenn die Gelenkkapsel betroffen ist, liegt ein typisches Muster im Gelenk vor. Dieses Muster könnte eine Folge der Gelenkreaktion mit Muskelspasmen sein, die zu einer Kapselverengung führen. Auch eine Osteophytenbildung könnte ein möglicher Faktor für die Einschränkung sein. Jedes Gelenk hat ein charakteristisches Muster der Einschränkung. Das kapsuläre Muster kann das Endgefühl nicht beurteilen. Nur die Gelenke, die von Muskeln kontrolliert werden, weisen ein Kapselmuster auf. Das distale Tibiofibulargelenk und das Iliosakralgelenk weisen z. B. kein Kapselmuster auf. In einer Studie von Hayes et al. wird die Nützlichkeit des Begrenzungsmusters erläutert, aber auch darauf hingewiesen, dass der Anteil der Begrenzung nicht verwendet werden sollte.
Nichtkapsuläre Muster
Ein Kliniker sollte sich der Gelenkbegrenzung bewusst sein, die zwar existiert, aber nicht kapsulärer Natur ist. Zum Beispiel kann im Schultergelenk bei einer subacromialen Bursitis die Abduktion eingeschränkt sein, während die Rotationskomponente des Gelenks nur minimal eingeschränkt ist. In solchen Fällen kann es zu keiner Kapselreaktion kommen, aber andere Gewebe wie Bänder können verklebt werden. Es kann eine Einschränkung in nur einer Bewegung oder Richtung mit Schmerzen vorliegen, während andere Richtungen oder Bewegungen bei vollem Bewegungsumfang schmerzfrei bleiben. Andere Möglichkeiten für eine Gelenkeinschränkung in einer oder mehreren Richtungen können durch lose Körper und/oder extraartikuläre Adhäsionen entstehen, die die Kapsel nicht betreffen. Daher das nichtkapsuläre Muster.
- Cyriax J: Textbook of orthopaedic medicine, vol. 1: diagnosis of soft tissue lesions, ed 8, London, 1982,Balliere Tindall.
- Dutton M: Orthopedic examination, evaluation and intervention, New York, 2004, McGraw-Hill.
- Hayes KW, Petersen C, Falconer J: An examination of Cyriax’s passive motion tests with patients having osteoarthritis of the knee. Phys Ther 74:697-708, 1994.