Die kantige Coming-of-Age-Geschichte „Ask Me Anything“ beginnt mit einer bissigen Kaugummi-Atmosphäre, die sich jedoch in etwas viel Tieferes und Bedeutungsvolleres verwandelt. Drehbuchautor und Regisseur Allison Burnett, der das Drehbuch auf seinem 2009 erschienenen Roman „Undiscovered Gyrl“ basiert, lässt uns meisterhaft in das Leben eines schwankenden Teenagers eintauchen – mit oft überraschenden, unerwarteten Ergebnissen.

Katie Kampenfelt (Britt Robertson) ist eine forsche, manipulative 17-Jährige, die beschließt, ein Jahr Pause zu machen, bevor sie aufs College geht. Um sich wenigstens intellektuell zu konzentrieren, startet sie einen anonymen Blog, in dem sie über ihre sexuellen Abenteuer mit ihrem Freund (Max Carver) und einem älteren, zwiespältigen College-Professor (Justin Long) berichtet. Sie schreibt auch über ihre wachsame Mutter (Molly Hagan), Moms schnauzbärtigen Freund (Andy Buckley), ihren trinkfesten Vater (Robert Patrick), ihre promiskuitive beste Freundin (Gia Mantegna), ihren neuen Freund (Max Hoffman), ihren gefühlvollen Buchladenchef (Martin Sheen) und andere an ein wachsendes virtuelles Publikum.

Als Katie jedoch einen neuen Job als unwahrscheinliches Kindermädchen für das vornehme Ehepaar Margaret (Kimberly Williams-Paisley) und Paul (Christian Slater, eine herausragende Leistung) antritt, veranlasst eine Reihe von ernüchternden Ereignissen sie dazu, eine verletzende Kindheitsepisode zu überdenken, die Art und Weise, wie sie in letzter Zeit gelebt hat und wie sie andere behandelt hat. Ihre Wandlung von einer unbekümmerten Göre zu einer sympathischen Erwachsenen erweist sich als überraschend glaubwürdig, vor allem für jemanden, der anfangs keinerlei Wohlwollen hervorruft.

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Obwohl die vielen Lebenswahrheiten, die Katie lernt, vor allem von den verschiedenen Erwachsenen des Films, für post-teen Zuschauer nicht besonders tiefgründig erscheinen mögen, fügen sie sich geschickt zu einem einschneidenden Charakterpuzzle zusammen. Das alles wird in der eindringlichen Coda des Films wunderschön aufgelöst.

„Ask Me Anything“

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MPAA-Bewertung: Keine.

Laufzeit: 1 Stunde, 38 Minuten.

Aufführung: Arena Cinema, Hollywood. Auch auf VOD.

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