Zwangsstörungen sind chronische Angststörungen, die durch wiederkehrende aufdringliche Gedanken (Obsessionen) gekennzeichnet sind, die zu sich wiederholenden Verhaltensweisen (Zwängen) führen können.

Obsessive Zwangsstörungen sind weit verbreitet. Sie betrifft mehr als 2 % der Bevölkerung, also mehr als eine von 50 Personen. Mehr Menschen leiden an Zwangsstörungen als an bipolaren Depressionen.

Zwangsstörungen selbst sind unerwünschte, aufdringliche Gedanken oder Impulse, die scheinbar immer wieder im Kopf „auftauchen“. Bei diesen aufdringlichen Gedanken kann es sich um Ängste, unangemessene Sorgen oder den Drang handeln, etwas zu tun. Wenn eine Person angespannt ist oder unter Stress steht, können sich die Zwangsvorstellungen verschlimmern.

Zwänge sind die Verhaltensweisen, die sich aus den Zwangsgedanken ergeben können. Zu den häufigsten Zwängen gehören das wiederholte Waschen (der Hände oder von Gegenständen) und „kontrollierende“ Verhaltensweisen. Bei den Zwängen kann es sich um Rituale, die Wiederholung bestimmter Handlungen, Zählen oder andere wiederkehrende Verhaltensweisen handeln. Manche Menschen mit einer Zwangsstörung sind von Keimen oder Schmutz besessen.

Welche Symptome und Anzeichen gibt es bei einer Zwangsstörung?

Personen mit einer Zwangsstörung können leichte oder schwere Symptome haben. Menschen mit einer leichten Zwangsstörung können ihr zwanghaftes Verhalten für eine gewisse Zeit kontrollieren (z. B. bei der Arbeit) und ihren Zustand erfolgreich verbergen. In schweren Fällen kann die Zwangsstörung jedoch das soziale und berufliche Leben beeinträchtigen und zu Behinderungen führen.

Die Symptome einer Zwangsstörung treten oft schon früh im Leben auf. Am häufigsten beginnen sie in der Kindheit, im Teenageralter oder im frühen Erwachsenenalter. Männer und Frauen aller Rassen sind gleichermaßen betroffen, und Zwangsstörungen bleiben im Allgemeinen ein Leben lang bestehen, wobei der Schweregrad schwankt.

Was sind die Ursachen von Zwangsstörungen?

Während die genaue Ursache von Zwangsstörungen nicht bekannt ist, weisen wissenschaftliche Erkenntnisse auf eine mögliche biologische Anomalie hin. Es hat sich gezeigt, dass der Gehalt an chemischen Stoffen im Gehirn, den so genannten Neurotransmittern, bei Menschen mit Zwangsstörungen unausgewogen ist.

Zwangsstörungen können auch von anderen Angststörungen, Depressionen, Essstörungen oder anderen psychischen Erkrankungen begleitet sein. Manche Menschen mit Zwangsstörungen sind in der Lage zu verstehen, dass ihre Gedanken und Handlungen unrealistisch und unangemessen sind, während anderen diese Einsicht fehlt.

Wie wird eine Zwangsstörung behandelt?

Antidepressiva, die auf den Neurotransmitter Serotonin wirken, können bis zu 75 % der Menschen mit Zwangsstörungen Linderung verschaffen. Die am häufigsten verschriebenen Medikamente sind die selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) wie Paroxetin (Paxil), Sertralin (Zoloft) und Fluoxetin (Prozac). Auch eine Verhaltenstherapie kann eine wirksame Behandlungsoption sein. Eine Psychotherapie für Zwangsstörungen kann die Einsicht in die störenden Gedanken und Impulse und die Konfrontation mit ihnen beinhalten, um zu versuchen, die damit verbundenen Zwänge zu kontrollieren.

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