Sei zunächst vorsichtig mit Klischees und Patentrezepten, die schnelle Lösungen für das Problem versprechen, mit dem du konfrontiert bist. Nach Ihrer eigenen Aussage hat es viele Jahre gedauert, die Mauer der Bitterkeit und des Misstrauens zu errichten, die jetzt im Zentrum Ihrer Beziehung steht. Sie können nicht erwarten, dass Sie sie an einem einzigen Tag niederreißen können. Die Wiederherstellung des Vertrauens braucht Zeit. Es ist ein Prozess, der sowohl ein genaues Verständnis als auch eine angemessene Anwendung des Prinzips der Vergebung erfordert. Aber man kann nicht beginnen, sich in diese Richtung zu bewegen, bevor man weiß, was die Worte „Vertrauen“ und „Vergebung“ wirklich bedeuten.

Vertrauen ist etwas, das man sich verdienen muss. Es ist ein Fehler anzunehmen, dass eine Person des Vertrauens würdig ist, nur weil sie Reue gezeigt hat und du ihr Vergebung angeboten hast. Das ist nur der Anfang. Wie bereits angedeutet wurde, kann das Vertrauen recht schnell gebrochen werden, aber der Wiederaufbau kann langwierig und mühsam sein. Das gilt vor allem dann, wenn die fraglichen Beleidigungen ungewöhnlich verletzend waren oder wenn sie sich mehrfach wiederholt haben. Wenn man verletzt wurde, fällt es schwer, wieder Vertrauen zu fassen, wenn man keine greifbaren Beweise dafür hat, dass sich die Dinge in Zukunft ändern werden. Wenn Sie also der Ehepartner sind, der die Initiative ergreift, um die Beziehung wiederherzustellen, achten Sie auf Veränderungen und bestehen Sie darauf, dass diese umgesetzt werden, bevor Sie weitergehen. Gleichzeitig sollten Sie keine unrealistischen Forderungen stellen. Je nach der Schwere des Vergehens können Sie von Ihrem Partner vernünftigerweise folgende Antworten erwarten:

  1. Die Bereitschaft, persönliche Verantwortung für den angerichteten Schaden zu übernehmen, ohne die Schuld abzuschieben oder Ausweichtaktiken anzuwenden.
  2. Die Entschlossenheit, einen präzisen und endgültigen Plan auszuarbeiten, um weitere Vergehen zu verhindern.
  3. Die Zusage, gemeinsam mit Ihnen eine christliche Seelsorge aufzusuchen. Dazu gehört auch die aktive Entschlossenheit, alle problematischen Fragen zu klären und alle notwendigen Änderungen vorzunehmen.
  4. Geduld und Nachsicht, um dem verletzten Ehepartner die nötige Zeit zu geben, ohne übermäßigen Druck zu heilen.

Auch Vergebung ist ein häufig missverstandenes Konzept. Viele Menschen scheinen zu glauben, dass Vergebung eine der folgenden Bedeutungen hat:

  1. Das Vergehen entschuldigen oder entschuldigen.
  2. Vergessen vergangener Missbräuche oder Ungerechtigkeiten.
  3. Minimieren oder rechtfertigen von negativem Verhalten.
  4. Dem Täter sofort wieder zu vertrauen.

Im Gegensatz dazu geht es bei der wahren biblischen Vergebung nicht darum, Beleidigungen zu übersehen oder unter den Teppich zu kehren. Stattdessen bedeutet es:

  1. auf ungesunden Zorn verzichten, der sich oft in Bitterkeit, Bosheit, Wut, „Schweigen“ oder Rache äußert.
  2. Beides, den Täter und das Vergehen, Gott zu seinem gerechten Urteil übergeben.
  3. Sich verpflichten, die Probleme gemeinsam durchzuarbeiten, bis die Ursachen des Problems erkannt und gelöst sind.
  4. Aktiv die Beziehung wieder aufbauen, Stein für Stein, auf einem Fundament soliden Vertrauens.

Erinnern Sie sich: Vergebung ist für den Christen nicht optional. Gott verlangt von Ihnen, dass Sie Ihrem Ehepartner vergeben – „denn wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen nicht vergebt, wird euch euer Vater eure Verfehlungen auch nicht vergeben“ (Matthäus 6,15). Seid also „freundlich und barmherzig zueinander und vergebt einander, wie auch Gott in Christus euch vergeben hat“ (Epheser 4,32). Wenn Ihnen das schwer fällt, bitten Sie den Herrn, Ihnen in den Bereichen zu helfen, in denen es Ihnen schwer fällt, zu vergeben. Sünde ist der offensichtliche Grund, warum wir einander verletzen, aber es ist nicht immer leicht, zum praktischen Kern der Sache vorzudringen. Um einen hilfreichen Einblick in diesen Aspekt des Problems zu erhalten, empfehlen wir Ihnen und Ihrem Ehepartner dringend, sich ein Exemplar von R.T. Kendalls ausgezeichnetem Buch Total Forgiveness zu besorgen und es von vorne bis hinten zu studieren.

Wir möchten Ihnen und Ihrem Ehepartner dringend empfehlen, die Konzepte ausführlich mit einem zertifizierten Eheberater zu besprechen. Rufen Sie uns an. Wir verfügen über einen Stab von ausgebildeten christlichen Therapeuten, die Ihnen für eine telefonische Beratung zur Verfügung stehen. Unsere Berater können Ihnen auch eine Liste mit qualifizierten Fachleuten in Ihrer Nähe geben. Sie helfen Ihnen gerne weiter.

Ressourcen
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