Rapid Prototyping ist die schnelle Erstellung eines Modells in Originalgröße. Das Wort Prototyp stammt von den lateinischen Wörtern proto (Original) und typus (Modell).
In der Fertigung wird Rapid Prototyping zur Erstellung eines dreidimensionalen Modells eines Teils oder Produkts verwendet. Neben der 3D-Visualisierung von digital gerenderten Gegenständen kann Rapid Prototyping auch dazu verwendet werden, die Effizienz eines Teils oder Produktdesigns zu testen, bevor es in größeren Mengen hergestellt wird. Bei den Tests geht es eher um die Form oder Größe eines Entwurfs als um seine Festigkeit oder Haltbarkeit, da der Prototyp möglicherweise nicht aus demselben Material wie das Endprodukt besteht. Heutzutage werden Prototypen häufig mit der Technologie der additiven Schichtfertigung, auch bekannt als 3-D-Druck, hergestellt. Auch das direkte Metall-Lasersintern (DMLS) kann zur Herstellung von Prototypen aus Aluminium, Edelstahl oder Titan eingesetzt werden. Dieses Verfahren verwendet Laserstrahlen, um Metallpulver zu schmelzen und zu festen Teilen zu verschmelzen.
Beim Netzwerkdesign kann Rapid Prototyping eingesetzt werden, um die Architektur für ein neues Netzwerk zu entwerfen. Ein Rapid-Prototyping-Tool namens Mininet beispielsweise ermöglicht es dem Benutzer, auf einem einzigen Computer schnell einen Prototyp eines softwaredefinierten Netzwerks (SDN) zu erstellen, mit ihm zu interagieren, ihn anzupassen und mit anderen zu teilen, der eine Netzwerktopologie simuliert, die Openflow-Switches verwendet.
Wenn in der Softwareentwicklung ein kleines Team schnell ein funktionierendes Softwareprogramm erstellt, das von den Benutzern überprüft werden kann, spricht man auch von Rapid Prototyping. Es kann auch als Rapid Application Development (RAD) bezeichnet werden.