Von Stephanie Black Brugger, RN, BS und Holly Evans Madison, PhD, RN
Berufstätige definieren sich über das Wissen, das sie besitzen und zu erwerben suchen. Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, wie Krankenschwestern und Krankenpfleger mit Bachelor- und Masterabschluss ihr Wissen erweitern? Barbara Carper (1978) hat vier grundlegende Wissensmuster identifiziert, die die konzeptionelle und syntaktische Struktur des Pflegewissens bilden. Zu diesen vier Mustern gehören: persönliches, empirisches, ethisches und ästhetisches Wissen. Schauen wir uns an, wie diese Arten des Wissens Ihnen bei Ihrem Streben nach Wissen als Krankenpflegeschüler helfen können.
Die vier Muster des Wissens in der Krankenpflege
Persönliches Wissen
Persönliches Wissen bezieht sich auf das Wissen, das wir über uns selbst und über das, was wir gesehen und erlebt haben, haben. Diese Art von Wissen erlangen wir durch den Prozess der Beobachtung, der Reflexion und der Selbstverwirklichung. Durch das Wissen über uns selbst sind wir in der Lage, authentische, therapeutische Beziehungen aufzubauen, da es uns zu Ganzheitlichkeit und Integrität führt (Chinn & Kramer, 2015). Über welches Wissen verfügten Sie, als Sie mit dem Studium der Krankenpflege begannen? Überlegen Sie, was Sie seitdem gelernt haben – in Ihrem persönlichen Leben, in der Schule und in der Praxis.
Empirisches Wissen
Wir gewinnen EMPIRISCHes Wissen aus der Forschung und aus objektiven Fakten. Dieses Wissen wird systematisch in allgemeinen Gesetzen und Theorien organisiert. Eine der Möglichkeiten, dieses Wissen zu nutzen, ist die Anwendung der evidenzbasierten Praxis (EBP). Diese Art des Wissens wird oft als die „Wissenschaft“ der Pflege bezeichnet (Chinn & Kramer, 2015). Können Sie erzählen, wie Studienergebnisse Ihre Pflegepraxis verändert haben?
Ethisches Wissen
Ethisches Wissen hilft uns, unseren eigenen Moralkodex zu entwickeln; unser Gefühl zu wissen, was richtig und falsch ist. Für Krankenschwestern und Krankenpfleger basiert unsere persönliche Ethik auf unserer Verpflichtung, menschliches Leben zu schützen und zu achten. Unser bewusstes persönliches Handeln wird von ethischem Wissen geleitet. Der „Code of Ethics for Nurses“ (American Nurses Association, 2015) kann uns dabei helfen, unseren Moralkodex zu entwickeln und zu verfeinern. Können Sie sich an eine Situation erinnern, in der Sie eine ethische Entscheidung treffen mussten? Wenn Sie wie viele praktizierende Krankenschwestern sind, treffen Sie jeden Tag mehrere.
Ästhetisches Wissen
Die letzte Art des Wissens, die Carper (1978) identifiziert hat, ist das Ästhetische Wissen. Ästhetisches Wissen macht Krankenpflege zu einer „Kunst“. Es nimmt alle anderen Arten des Wissens auf und schafft dadurch ein neues Verständnis eines Phänomens. Ästhetisches Wissen ist der „Aha“-Moment, den wir haben, wenn wir etwas Neues entdeckt haben; und so wie ein Künstler ein Gemälde erschafft, wird Ihnen die Möglichkeit einer neuen Perspektive geboten. Denken Sie an einen Moment, in dem Sie einen „Aha“-Moment hatten. Wie sind Sie zu dieser Entdeckung gekommen?
Die Pflegepraxis ist eine ganzheitliche, menschliche Disziplin. Die Wege des Wissens ermöglichen es uns, uns selbst und die Pflegepraxis auf einer viel tieferen Ebene zu verstehen; die Pflege sowohl als Kunst als auch als Wissenschaft zu begreifen. Überlegen Sie, wie die Wissenswege Ihnen helfen können, ein besserer Mensch, ein besserer Schüler und eine bessere Krankenschwester zu sein.