Gegenstand: In der neurochirurgischen Literatur gibt es nur wenige Informationen über die chirurgische Anatomie des Nervus interosseus posterior (PIN). Ziel der vorliegenden Studie war es, leicht erkennbare oberflächliche knöcherne Orientierungspunkte für die Identifizierung des PIN bereitzustellen.

Methoden: An vierunddreißig erwachsenen Kadavern der oberen Extremitäten wurden die PINs seziert und Messungen zwischen diesem Nerv und den umgebenden oberflächlichen Knochenmerkmalen vorgenommen. Bei allen Exemplaren wurde festgestellt, dass sich der Hauptstamm des Radialis auf Höhe des lateralen Epikondylus des Humerus in seinen oberflächlichen Ast und den PIN verzweigt. In der Nähe konnte der PIN am besten nach einer Dissektion zwischen dem M. brachioradialis und dem M. extensor carpi radialis longus und brevis identifiziert werden. An der Austrittsstelle aus dem Musculus supinator wurde der PIN am besten nach der Retraktion zwischen den Muskeln Extensor carpi radialis longus und brevis und Extensor digitorum communis identifiziert. Diese Stelle befand sich im Mittel 6 cm distal des lateralen Epicondylus des Humerus. Es wurde keine Kompression des PIN durch die Ursprungssehne des M. extensor carpi radialis brevis festgestellt. Bei einem Exemplar wurde eine proximal gespaltene PIN festgestellt, die einen zuvor nicht definierten Gelenkast zum Ellenbogengelenk führte. Der mittlere Durchmesser des PIN proximal des Musculus supinator betrug 4,5 mm. Die Leine von Henry kreuzte die PIN bei allen außer einem Exemplar und befand sich im Mittel 5 cm unterhalb des lateralen Epikondylus. Der PIN trat am distalen Rand des Supinatormuskels in einem mittleren Abstand von 12 cm distal des lateralen Epikondylus des Humerus aus. Hier betrug der mittlere Durchmesser des PIN 4 mm. Die Austrittsstelle aus dem distalen Rand des Supinators befand sich in einer mittleren Entfernung von 18 cm proximal des Processus styloideus der Ulna. Diese Austrittsstelle für den PIN konnte am besten nach einer Dissektion zwischen den Muskeln Extensor carpi radialis longus und brevis und Extensor digitorum communis identifiziert werden. Der distale Gelenkast des PIN hatte eine mittlere Länge von 13 cm, und der proximale Anteil dieses Endsegments befand sich in einer mittleren Entfernung von 7,5 cm proximal des Tuberculum Lister.

Schlussfolgerungen: Die Hinzufügung weiterer anatomischer Orientierungspunkte kann dem Neurochirurgen helfen, die PIN präziser zu identifizieren und Komplikationen bei Operationen in dieser Region zu vermeiden.

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