Grant Wood, (geboren am 13. Februar 1891 in der Nähe von Anamosa, Iowa, USA – gestorben am 12. Februar 1942 in Iowa City, Iowa), amerikanischer Maler, der einer der wichtigsten Vertreter des Midwestern Regionalism war, einer Bewegung, die in den 1930er Jahren in den Vereinigten Staaten florierte.

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Wood wurde als Handwerker und Designer sowie als Maler ausgebildet. Nachdem er ein Jahr (1923) an der Académie Julian in Paris verbracht hatte, kehrte er nach Cedar Rapids, Iowa, zurück, wo er 1927 den Auftrag erhielt, ein Buntglasfenster zu gestalten. Da er nur wenig über Glasmalerei wusste, ging er nach Deutschland, um Handwerker zu finden, die ihm helfen konnten. Dort wurde er stark von den detailreichen Gemälden verschiedener deutscher und flämischer Meister des 16. Jahrhunderts beeinflusst. Wood gab daraufhin seinen impressionistischen Stil auf und begann, in der scharf gezeichneten, realistischen Art zu malen, für die er heute bekannt ist.

Ein Porträt seiner Mutter in diesem Stil, Woman with Plants (1929), erregte keine Aufmerksamkeit, aber 1930 erregte sein American Gothic Aufsehen, als es im Art Institute of Chicago ausgestellt wurde. Der harte, kalte Realismus dieses Gemäldes und die ehrliche, direkte, erdige Qualität seines Sujets waren in der amerikanischen Kunst ungewöhnlich. Das Werk zeigt vordergründig einen Farmer und seine Tochter – modelliert von Woods Zahnarzt B.H. McKeeby und Woods Schwester Nan – vor ihrem Farmhaus. Als aussagekräftiges Porträt der nüchternen und hart arbeitenden Landbevölkerung des Mittleren Westens ist das Gemälde zu einer der bekanntesten Ikonen der amerikanischen Kunst geworden.

American Gothic, Öl auf Biberpappe von Grant Wood, 1930; im Art Institute of Chicago.

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Die Bedeutung von American Gothic ist, seit Wood es gemalt hat, immer wieder hinterfragt worden. Sollte es eine Hommage an die starken Werte des Mittleren Westens sein oder war es eine Satire? Handelt es sich um einen Ehemann und eine Ehefrau oder um einen Vater und eine Tochter? Woods eigene Erklärungen zur Bedeutung des Bildes waren nicht eindeutig, was zu weiteren Zweideutigkeiten und Diskussionen führte. Da der Begriff American Gothic so vielseitig interpretierbar ist, wurde er in der Populärkultur wie auch in der politischen Arena, in der Werbung, in Fernsehsendungen wie den Simpsons, in Alben, in Comics, auf Zeitschriftencovern und von Jim Hensons Muppets parodiert.

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Wood wurde zu einer der führenden Persönlichkeiten der regionalistischen Bewegung. Ein weiteres bekanntes Gemälde von ihm ist Daughters of Revolution (1932), ein satirisches Porträt dreier unattraktiver alter Frauen, die selbstgefällig mit ihrer amerikanischen revolutionären Abstammung zufrieden scheinen. 1934 wurde Wood zum Assistenzprofessor für Bildende Kunst an der University of Iowa, Iowa City, ernannt. Zu seinen weiteren Hauptwerken gehören mehrere Gemälde, die Episoden aus der amerikanischen Geschichte illustrieren, sowie eine Reihe von ländlichen Landschaften des Mittleren Westens, die durch eine geschickte Vereinfachung der Formen ein starkes Gefühl für das amerikanische Ambiente vermitteln.

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