Hintergrund: Übelkeit und Erbrechen aufgrund einer Krebserkrankung oder deren Behandlung ist ein häufiges Symptom in der Onkologie, Palliativmedizin und Hospiz. Das topische ABH-Gel wird derzeit in der häuslichen Hospizpflege aufgrund der wahrgenommenen Wirksamkeit und der geringen Kosten häufig eingesetzt und wurde auch für die Chemotherapie bei Krebs empfohlen. Bis zu 60 % der Krebspatienten in Hospizen wird ABH-Gel verschrieben. Alle diese Medikamente wirken, indem sie das Gehirn in ausreichender Konzentration erreichen, um Erbrechen oder Übelkeit zu verhindern. Es gibt jedoch keine gut kontrollierten Studien zur Wirksamkeit und auch keine zur Absorption. Wir haben untersucht, ob ABH-Gel resorbiert wird. Methoden: 10 gesunde Freiwillige im Alter von 25-58 Jahren (Mittelwert 37), 2 Afroamerikaner und 8 kaukasische Amerikaner, trugen die Standarddosis von 1,0 ml (2 mg Lorazepam, 25 mg Diphenhydramin und 2 mg Haloperidol in einem pluronischen Lecithin-Organogel) auf die volare Oberfläche der Handgelenke der Testperson auf. Das ABH-Gel wurde analysiert, um zu bestätigen, dass es ABH in den richtigen Konzentrationen enthielt. Blutproben wurden nach 0, 30, 60, 90, 120, 180 und 240 Minuten entnommen. Die Plasmakonzentrationen wurden mittels Umkehrphasen-Hochleistungsflüssigkeitschromatographie (HPCL) oder HPLC-UV analysiert. Ergebnisse: Bei keinem Probanden wurden Nebenwirkungen festgestellt. In keiner Probe von einem der 10 Patienten wurde Lorazepam (A) oder Haloperidol (H) bis zu einer Konzentration von 0,05ng/mL nachgewiesen. Diphenhydramin (B) war in Konzentrationen über dem niedrigsten Kalibrierungsstandard (0,1 ng/ml) bei 3 Patienten nachweisbar, darunter ein Patient, der versehentlich ein rezeptfreies Medikament mit B eingenommen hatte. Die höchste Konzentration von B, die im ABH-Gel gemessen wurde, betrug 0,18 ng/ml bei einer Person nach 240 Minuten. Insgesamt wiesen 5 von 9 Patienten eine oder mehrere positive Proben für B auf, was für eine begrenzte Aufnahme von B aus dem ABH-Gel spricht. Schlussfolgerungen: Weder Lorazepam (A) noch Haloperidol (H) in ABH-Gel, wie es üblicherweise verwendet wird, werden in ausreichenden Mengen absorbiert, um bei der Behandlung von Übelkeit und Erbrechen wirksam zu sein. Benadryl (Diphenhydramin) wird in geringen Mengen, spät und unregelmäßig absorbiert. Die Wirksamkeit von ABH-Gel sollte in randomisierten Studien bestätigt werden, bevor seine Anwendung empfohlen wird.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.