Glucagon, ein Hormon, das von den Alphazellen der endokrinen Bauchspeicheldrüse ausgeschüttet wird, ist entscheidend für die Blutzuckerhomöostase. Es ist der wichtigste Gegenspieler von Insulin und wird bei Hypoglykämie freigesetzt, um die hepatische Glukoseproduktion zu fördern. Die Steuerung der Glukagonsekretion ist multifaktoriell und umfasst direkte Auswirkungen von Nährstoffen auf die Stimulus-Sekretions-Kopplung der Alphazellen sowie eine parakrine Regulierung durch Insulin und Zink und andere Faktoren, die von benachbarten Beta- und Delta-Zellen innerhalb der Langerhans-Insel ausgeschüttet werden. Die Glukagonsekretion wird auch durch zirkulierende Hormone und das autonome Nervensystem reguliert. In dieser Übersichtsarbeit werden die Komponenten der Reiz-Sekretions-Kopplung der Alphazellen beschrieben und es wird erläutert, wie der Nährstoffmetabolismus in den Alphazellen zu Veränderungen der Glukagonsekretion führt. Die Zusammensetzung und Organisation der Inselzellen wird bei verschiedenen Spezies beschrieben und dient als Grundlage für das Verständnis, wie die zahlreichen parakrinen, hormonellen und nervösen Signale die Glukagonsekretion unter verschiedenen physiologischen Bedingungen fein abstimmen. Wir beleuchten auch die Pathophysiologie der Alphazelle und zeigen, dass die Hyperglukagonämie eine wichtige Komponente der mit Diabetes mellitus verbundenen Stoffwechselstörungen darstellt. Die therapeutische Hemmung der Glucagonwirkung bei Patienten mit Typ-2-Diabetes bleibt eine spannende Perspektive.

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